Willi war der Meinung, dass auch ein Dackel eine Hundeschule besuchen muss.
Also sind wir mit dem Auto nach Boke gefahren. Willi hatte herausgefunden, dass der DTK- Ortsgruppe Delbrücker Land eine sehr gute Hundeschule hat.
Ich war damals noch so klein, dass ich in ein Handtuch gehüllt auf Willis Arm getragen wurde.
Interessante Gerüche und Hundelaute erweckten aber prompt den Dackel in mir.
Ich durfte dann auch sofort mit anderen Welpen spielen.
Da ich so viel Spaß hatte, hat Willi mich gleich zur Welpenschule angemeldet. Jeden Samstag durfte ich dann mit anderen Hunden spielen. Ich hätte gerne noch mehr gespielt, wenn nicht immer eine „Dame“ namens Silke Glahe darauf bestanden hätte, mal was zu lernen. Selbst mit Dackelblick war nichts zu machen.
Die ganze Welpengemeinschaft musste dann verschiedene Übungen lernen. Wenn ich Lust hatte, ging das alles ganz einfach. Aber mit der Lust war es zu dieser Zeit nicht weit hin. Ab und zu habe ich auch etwas richtig gemacht. Als ich gemerkt hatte, wie sehr sich dann auch Silke gefreut hatte, habe ich sie in mein Herz geschlossen. Schließlich konnte sie ja nichts dafür, dass ich manchmal so bockig war.
Im Alter von einem halben Jahr wechselte ich dann vom Kindergarten in die Grundschule. Puh, da fing der Stress richtig an. Da musste ich die ganze Zeit richtig aufpassen. Leider war Silke nicht mehr dabei. Eine gewisse Petra stellt sich als Chefin vor. Naja dass soll ja etwas werden. Ich weiß heute nicht mehr, wie lange ich Silke eine Träne hinterher geweint habe, aber es half alles nichts. Mit der Zeit hatte ich mich auch Petra gewöhnt. Ich habe in dem Kurs viel gelernt. Am Ende kannte ich die Kommandos Sitz, Platz, Bleib, Komm usw. Ich lege viel Wert auf den Begriff „kannte“. Befolgt hatte ich alle nur nach Lust und Laune. Irgendwann hatte ich gemerkt, dass die anderen Hunde des Kurs die Kommandos aus dem FF beherrschten. Vielleicht war deren Hörvermögen einfach nur besser als meins. Angestrengt hatte ich mich dann aber auch. Zum Abschluss gab es dann noch eine Prüfung. Das Ganze nannte sich Begleithundeprüfung.
Ich weiß nicht mehr, wer aufgeregter war: ich oder Willi. Letztendlich haben wir dann die Prüfung bestanden.
Zwischendurch habe ich auch mal einen Agility-Kurs besucht. Tanja hatte sich immer so viel Mühe gemacht, den Parcours aufzubauen. Am Anfang hat das ja auch super geklappt, aber irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr dazu. Willi hat dann nur noch sporadisch mit mir geübt. War eigentlich schade, denn Tanja hatte sich immer so liebevoll gemacht.
Auf jeden Fall hatten alle sehr viel Spaß. Ernst wurde jedoch die Stimmung, wenn die Oberchefin Heike Honsalek im Anmarsch war. Jeder wollte doch zeigen, was er gelernt hatte.
Ich mochte Heike von Anfang. Sie war immer so nett zu mir und hat mich viel gestreichelt und verwöhnt. Selbst bei meinem Aua am Popo hat sie mir geholfen. Das war besser als bei jedem Tierarzt.
Bei so einer netten Hundegemeinschaft und den hervorragenden Trainerinnen und Trainern habe ich gleich im nächsten Jahr den erschwerten Begleithundekurs absolviert.
War auch wirklich ein erschwerter Kurs. Mir kam aber das Erlernte aus dem Vorkurs zu Gute. Daran habe ich mich immer wieder erinnert. Auch dieser Kurs schloss mit einer Prüfung ab. Diesmal unter erschwerten Bedingungen. Es war kalt und es regnete in Strömen. Da war die Stimmung fast auf dem Nullpunkt. Geschafft habe ich diese Prüfung aber auch. War aber knapp.
Zwischendurch hatte ich noch einen Wassertest- und Schussfestigkeitslehrgang bei Josef und besucht. Das kam mir sehr entgegen.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatte ich dann den Bogen schnell raus. Leider ging es dann aber immer der Reihe nach. Ich hätte gerne für die anderen Teilnehmer die Ente geholt. Durfte ich aber nicht. Und jedesmal wenn ich mit der Ente an Land war, kam irgendeiner und nahm sie mir doch wieder ab. Das war schon gemein. Schließlich hatte ich doch die ganze Arbeit gemacht. Als Ersatz gab es dann aber viele Leckerchen.